Brücke und Burg in Heidelberg.

Ein Landesportal wird zehn Jahre alt. Und Vorbild für andere.

Unser Anspruch war kein geringerer, als die Regierungskommunikation in Deutschland grundlegend zu modernisieren. Weg von verstaubten Webseiten, auf denen sich lediglich Pressemitteilungen aneinanderreihen, hin zu einem modernen bürgerorientieren Infoportal zur Arbeit der Landesregierung.

ressourcenmangel hat 2012 den ersten Relaunch des Landesportals Baden-Württemberg umgesetzt. Neben dem eigentlichen Landesportal umfasste dies weitere zehn Landesministerien, das Beteiligungsportal sowie die Website des Staatsgerichtshofs. Über eine Dekade und zwei Redesigns später, ist der Funktionsumfang erheblich gewachsen und das Projekt hat sich als „Ministerienbaukasten“ als bundesweites gutes Beispiel etabliert. Gemeinsam mit dem Staatsministerium Baden-Württemberg hat ressourcenmangel über die Zeit das System zu umfangreichen Tool zur bürgernahen Regierungskommunikation entwickelt.

Screenshot von baden-württembgerg.de als Mockup in einen Imac eingesetzt

Das grafische Design orientierte sich an dem bisherigen Gesamtauftritt in allen Kanälen – sowohl offline als auch online. Nicht zuletzt durch die über Jahre erfolgreiche Landesmarketingkampagne „Wir können alles außer Hochdeutsch“ sind der Gelbton „Eierschale“ und die charakteristische Serifen-Schrift zu einem Aushängeschild des Landes Baden-Württemberg in der Kommunikation nach außen geworden.

Dies haben wir in der Gestaltung konsequent fortgeführt und auf moderne Usablility- und Gestaltungsrichtlinien angewendet. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die responsive Darstellung gelegt.

Im Zuge der konzeptionellen Vorarbeit wurden zunächst zwei Workshops mit dem Kunden durchgeführt, in dem wir gemeinsam grundsätzliche Fragen der Gestaltung und Weiterentwicklung diskutiert und grobe Richtlinien erarbeitet haben. Durch die Einbindung der beteiligten technischen Entwickler in diesen Prozess konnten wir frühzeitig auf Probleme in der Umsetzung eingehen. Aus dem Prozess entstanden die Gestaltungsrichtlinien für den Baukasten.Das neue Design gab einen einheitlichen, aber auch unterscheidbaren Look für die zehn Landesministerien und das Beteiligungsportal.

Drei Screenshots von baden-wuerttemberg.de in Smartphones eingesetzt.

Die Entwicklung des neuen Designs erfolgte zunächst in einer speziellen Entwicklungsumgebung, wobei wir Teilergebnisse eng mit dem Kunden final abgestimmt haben. Neben dem neuen Design haben wir das System 2012 auch von der bisherigen proprietären Lösung in das Open Source Content Management System (CMS) TYPO3 migriert. So konnte das neue Landesportal unter der Marke Baden-Württemberg.de ohne Ausfallzeit an den Start gehen. Die Migration auf ein neues modernes CMS hat uns die Möglichkeit gegeben, die Seite neu zu strukturieren und zahlreiche neue Funktionen zu implementieren. Gemeinsam mit dem Staatsministerium haben wir die Benutzerführung verbessert, einen umfangreichen Content-Audit durchgeführt und zahlreiche Inhalte aktualisiert und attraktiv aufbereitet.

Bis heute entwickeln wir das Landesportal mit seinem Ministerienbaukasten stetig weiter und modernisieren es laufend. Landesportal und Ministerienbaukasten laufen auf der gleichen TYPO3-Instanz und profitieren somit gegenseitig von Weiterentwicklungen und Updates.

Die besondere Architektur des Systems und die zahlreichen Funktionen haben sich in der Corona-Krise bewährt. Die Redaktionen hatten die Möglichkeit die Informationen bürgernah und leicht auffindbar bereitzustellen. Das Landesprotal wurde zur zentralen Informationsplattform für die Bürgerinnen und Bürger und verzeichnete bis zu eine Million Aufrufe am Tag.

2011 hat die neue Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann die „Politik des Gehörtwerdens“ etabliert. Ein zentraler Bestandteil davon waren mehr Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu sollte auch ein Online-Beteiligungsportal gehören – sowas hat es bis dato noch nicht gegeben. Dieses sollte gemeinsam und im Einklang mit dem neuen Landesportal Baden-Württemberg.de entstehen.

Wir haben diesen politischen Aufbruch zu unserer Mission gemacht. Das Beteiligungsportal der Landesregierung Baden-Württemberg ist bis heute in Deutschland einzigartig. Die Bürgerinnen und Bürger finden dort detaillierte Informationen über ihre Beteiligungsmöglichkeiten auf allen politischen Ebenen und den Ablauf der Verfahren – die unverzichtbare Basis für jede Form des Dialogs.

Neben der Information über die verschiedenen Formen der Bürgerbeteiligung ist die Online-Beteiligung eine zentrale Funktion des Beteiligungsportal. In den zehn Jahren nach seinem Start im März 2013 gab es über 210 Online-Beteiligungen zu Gesetzesvorhaben und anderen Vorhaben der Landesregierung.

„Das Beteiligungsportal ist inzwischen ein etablierter Bestandteil der ‚Politik des Gehörtwerdens‘. Es ist Ausdruck einer modernen, partizipativen Politik“, sagte die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch, zum zehnjährigen Jubiläum.

Prof. Dr. Frank Brettschneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft am der Universität Hohenheim, hob bereits 2016 in der Studie „Partizipative Gesetzgebung“ die überragende Rolle des Portals hervor: „Das Beteiligungsportal gewährleistet Transparenz über das Regierungshandeln und den Prozessverlauf.“

Auch das Beteiligungsportal haben wir gemeinsam mit der Stabsstelle für Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg laufend weiterentwickelt. So kamen laufend neue Funktionen zur Online-Beteiligung hinzu. 2019 haben wir die Parlamentsdokumentation des Landtags in das Beteiligungsportal integriert. 2022 bekam das Beteiligungsportal ein umfangreiches Umfragetool, dass es dem Staatsministerium ermöglicht, komplexe und datenschutzkonforme Umfragen zu entwickeln.

Da Beteiligungsportal und Landesportal auf der gleichen TYPO3 Instanz laufen, profitieren beide gegenseitig von jeweiligen Weiterentwicklungen. Inhalte beider Portale lassen sich einfach referenzieren. Beteiligungsportal und Landesportal sind deswegen nicht nur aus einem Guss, sondern sparen durch ihre Synergien Ressourcen und Geld.

Beteiligungsportal.Baden-Württemberg.de